Hach wäre das nicht schön, wenn du so richtig toll malen könntest? Wie krass du damit den Kindergottesdienst gestalten könntest. Die Kids würden gebannt zuschauen, wenn du vorne am Whiteboard eine Geschichte malend zauberst. Tja, schade – du kannst nicht malen.
STOPP!
Hallo – jeder kann malen, auch du.
Heute zeige ich dir alles, wie du eine biblische Geschichte, eine kreative Vertiefung oder einen Zielgedanken zum biblischen Thema malen kannst. Und ich verspreche dir, auch du wirst das super hinbekommen. Mit ein paar Grundkniffen, die du in diesem Artikel kennenlernst, wirst du wunderbare Geschichten auf das Whiteboard, den Overheadprojektor, das Flipchart oder das Papier zaubern können.
Sketchboard – die 12 Grundformen um Objekte zu malen
Sketchnotes sind eine Mischung aus Bildern, Texten und Strukturen, mit denen du eine etwas visualisierst. Es setzt sich zusammen aus dem englischen Wort Sketch (Skizze) und Notes (Notizen). Sketchboard ist die Tafel, das Whiteboard, auf dem der Inhalt dann zu sehen ist. Da du ja möchtest, dass mehrere Kids die Geschichte auch sehen können. Ist im christlichen Kontext das Wort Sketchboard malen oder auch von ganz früher Tafelbilder malen üblich.
Es gibt insgesamt 12 Elemente, mit denen du alles zeichnen kannst. Wirklich alles.
Hier noch ein paar biblische Objekte, die genau aus diesen Elementen entstanden sind.
Sketchnotes – Menschen malen
Du hast vier einfache Möglichkeiten, wie du Menschen malen kannst.
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Die Strichmännchen
Die Strichmännchen bestehen fast ausschließlich aus einfachen Linien. Der Kopf ist die einzige Form an dieser Figur. Ganz nach Bedarf und Geschmack kannst du weitere Körperteile aus Figuren bestehen (meist Bauch, Hände, Füße). Diese Figuren werden normalerweise schon im Kindergartenalter erlernt. Jedoch trauen sich viele irgendwann nicht mehr, mit diesen einfachen Figuren zu arbeiten.
2. Die Sternmännchen
Die Sternmännchen haben im Vergleich zu den Strichmännchen etwas Volumen und lassen sich eher als Körper erkennen. Wer einen fünfzackigen Stern malen kann (und das ist nur Übungssache), dem gehen die Sternmännchen relativ leicht von der Hand. Du lässt die obere Zacke einfach weg und ersetzt sie durch einen Kreis, der den Kopf darstellt.
3. Das Kullermännchen
Der Schwierigkeitsgrad der Kullermännchen bewegt sich zwischen den Strich und den Sternenmännchen. Sie lassen sich besonders einfach um kleine Dinge ergänzen, die der Figur schnell Charakter verleihen.
Du malst einen Kreis und einen Bogen untendrunter als Körper. Beine und Arme sind nur vorhanden, wenn du damit etwas Bestimmtes noch ausdrücken möchtest, wenn die Person zum Beispiel noch etwas in der Hand hält oder rennt.
4. Die Gelenkmännchen
Diese Figur erscheint am kompliziertesten, ist es aber gar nicht. Du malst einen Kopf und einen rechteckigen Kasten als Körper ran. Die Arme und Beine sind Striche. Jeweils am Ende und in der Mitte der Striche sind die die Gelenke. Als Hände und Füße malst du ovale Kreise.
Ich persönlich bevorzuge so ein Mittelding zwischen Strich- und Gelenkmännchen. 🙂
Sketchboard – Gesichter malen, Emotionen zeigen
Viele Personen kommen ohne Gesichter aus. Besonders wenn du Geschichten erzählst, ist das Gesicht nicht wichtig. Weniger ist oft mehr. Dennoch gibt es Situationen, wo eine Emotion besonders wichtig ist. Zum Beispiel wenn es um das Staunen geht, dass Jesus ein Wunder getan hat. Oder sich jemand freut und davor traurig war. Bei allem musst du dir überlegen, worauf möchtest du den Schwerpunkt legen. Ein Geschichte die du mit Sketchnotes füllst kann auch nur aus Gesichtern bestehen, weil genau das das Wichtige für dich ist in der Geschichte – wie die Emotionen sich im Verlauf geändert haben.
Grundsätzlich gilt, die Nase kannst du weglassen. Bzw. wenn, dann male sie unauffällig. Augenbrauen dagegen können sehr viel Emotionen rüberbringen.
Austin Kleon hat auch ein schönes und sehr einfaches Modell entwickelt zum Malen von Emotionen.
Gliedernde Elemente beim Sketchboard malen
Damit du nun Dinge hervorheben kannst, ist es wichtig, dass du bestimmte Dinge in Boxen schreibst oder malst.
Andere Elemente sind auch Pfeile, Sterne, Punkte, Sprechblasen, Denkblasen, Schilder. Damit kannst Dinge aufzählen, z.B. welche Krankheiten hat Jesus geheilt oder auch Zusammenhänge darstellen, z.B. eine Richtung wohin Jesus geht. Einfach ein Pfeil an die Jesusfigur und schon läuft er los.
Hier eine Malerklärung für Pfeile mit Fläche:
- Eine Linie malen
- Eine weitere Linie parallel daneben
- Jetzt kommt die Pfeilspitze. Hierzu kurze Linien im rechten Winkel nach oben und unten anfügen. Die Spitze des Pfeils wird mit einem Punkt markiert.
- Die Enden der senkrechten Linien werden jetzt mit dem Punkt verbunden, fertig ist die Pfeilfläche.
Überlege dir ein System, was dicke Striche, gestrichelte Linien, dünne Linien bedeuten. Die Blöcke, in denen du Szenen malst dürfen nicht die gleiche Strichdicke haben, wie die Linien beispielsweise eines Weges, damit die Kids besser das Bild erkennen können.
Schön sind Umrandungen für Szenenblöcke –
hier ein paar Umrandungsmöglichkeiten:
Die 3 Schritte zur biblischen Sketchboard-Geschichte
Du hast nun die Grundlagen kennengelernt. Doch die Kunst ist es eigentlich aus diesen Elementen die Geschichte zu zaubern. Dazu empfehlen möchte ich dir den Artikel zu Mindmap-Geschichten. Dort lernst du deine Geschichte in Szenen zu erstellen und in Szenen zu denken. Und genau darum geht es auch, wenn du als ein Bild eine biblische Geschichte erzählen möchtest.
- Überlege dir die Szenen – wie viele sind es, was kann ich streichen. Denn das Können beim Sketchboard-Zeichnen besteht darin, die Geschichte auf die Hauptelemente der Geschichte zu kürzen. Was muss mit rein – welche Menschen, was ist die Kulisse, welche Gegenstände.
- Überlege dir die Überschrift, den Zielgedanken. Wo kann er in deinem Bild vorkommen. Das Coole ist ja, es steht noch nicht da, aber beim Erstellend er Überschrift kannst du schon mal die Grundinfos den Kids erzählen. Spannend ist auch das Zielwort. Ich lasse das Gern bis zum Ende hin leer und erst am Ende fülle ich diese Lücke aus, um den Spannungsbogen zu halten.
- Und nun überlege dir, was malst du schon vorher und wo vervollständigst du die Sachen. Sinn des Malens ist ja nicht, dass die Kids dir die ganze Zeit zugucken, wie du malst. Der Schwerpunkt liegt dennoch im Erzählen der Geschichte. Das Malen ist die Visualisierung, um die Kids immer wieder in den Bann zu ziehen. Es entsteht etwas und das finden die Kids spannend.
Eine Schritt für Schritt Anleitung zu der Geschichte von Hagar findest du bei „The whole Story“ – eine Homepage, die die Geschichten der gesamten Bibel nach und nach kreativ erstellt.
Klick hier zur Schritt für Schritt Anleitung.
Dort siehst du die 4 Szenen und was du schon davor malen kannst und was im Erzählen vervollständigt wird.
Das Ganze geht nicht nur mit der biblischen Geschichte. Es gehen genauso Zielgedanken.
Sketchboard-Videos zu biblischen Geschichten
Ich habe dir noch ein paar Youtube-Videos zusammengestellt zur Inspiration, wie du malen könntest. Die Videos sind auf englisch – aber es geht ja um die Bilder. Ich persönlich male nie mit Tusche. Ich bin ein eher Whiteboardmaler, bzw. habe mein Pen-Tablet am PC. So sind auch alle Bilder hier in diesem Artikel entstanden. Finde dein Medium, wie es für dich passt. Klick einfach auf den jeweilgien Titel und du kommst zu dem Video.
- Der Gelähmte
- Bartimäus
- Der verlorene Sohn
- Die Tochter des Jairus
- Die Frau am Jakobsbrunnen
- Das verlorene Schaf:
- Petrus Fischzug
- Daniel in der Löwengrube
- Mose beim Pharao
Und nun wünsche ich dir viel Spaß beim Malen. Und wenn du mal ein Sketchboard zu einer Geschichte hast der zu einem Zielgedanken – poste ihn unten in den Kommentaren.