Du möchtest, dass dein Mitarbeiter-Teenie DER Mitarbeiter im Kindergottesdienst wird?
Oder soll er einfach nur ein guter Mitarbeiter werden, weil du schon DER Mitarbeiter bist?

 Das ist eine total ernst gemeinte Frage. Oft sind wir uns dessen gar nicht bewusst.

Die 3 Herausforderungen, wenn du ein guter (An-)Leiter sein möchtest

1. Der Teenie auf der Überholspur

  1. Bist du bereit zu akzeptieren, dass andere besser sind als du?
  2. Bist du bereit, dein gesamtes Wissen zu teilen und zuzusehen, wie der andere dich überholt?
  3. Bist du bereit dafür, dass die Kids den anderen vielleicht bald mehr bestürmen als dich?

Verantwortung abgeben hat etwas mit dir persönlich zu tun. Vielleicht wird sich Neid in dir ausbreiten, weil Dein Teenie es drauf hat, wenn du ihn lässt. Bist du bereit mit dieser Situation professionell umzugehen?

Eine der wichtigsten Lektionen, die ich als Leiter lernen musste, ist:

 

„Mache dich als Leiter entbehrlich. Erst dann bist du ein guter Leiter.“

  • Kannst du das schaffen und möchtest du das schaffen, nicht mehr der Mittelpunkt zu sein, der von allen Bejubelte zu sein? Egal, ob von Kindern oder Eltern oder Gemeindemitgliedern oder vom Pastor oder den anderen Kindergottesdienst-Mitarbeitern?
  • Ist dir der Möglichkeit bewusst, dass sich dein Wissen und Können gerade dadurch vermehrt, dass du es teilst und abgibst? Bei dem anderen? Bei deinem Teenie?
  • Kannst du in den Schatten treten, wenn es drauf ankommt?

Willst du das?
Ja?
Super. Dann geht’s weiter mit deiner nächsten Herausforderung.

2. Ertrage „schlechtes“ Programm

Schaffst du es, nichts zu sagen, auch wenn es nicht perfekt ist, wie der Teenie zum Beispiel das Gespräch mit den Kids führt? Du musst das aushalten können. Auch du bist nicht als Meister vom Himmel gefallen. Ja, das, was die Teens am Anfang machen, kann in deinen Augen grottenschlecht sein. Halte es aus. es heißt: Verantwortung abgeben.

Nur, weil es für dich schlecht ist, ist es übrigens noch lange nicht für die Kids schlecht. Du wirst staunen, wie barmherzig Kinder mit Teens sind. Es ist ein unerklärliches Phänomen, dass sie bei ihnen zuhören.

Nochmal:

Halte es aus.

Lass es das erste Mal in die Hose gehen und dann feedbacke mit ihnen zusammen. Ich erinnere an die W-Fragen, die du HIER nochmal durchgehen kannst. Finde die positiven Sachen, auf die ihr aufbauen könnt. Erörtert, was verbesserungsfähig ist. Und sei zu ihnen nicht strenger, als zu anderen Mitarbeitern.

3. Sei bereit jederzeit zu retten.

Aus dem Nähkästchen:
2 Teens wollten unbedingt die Zachäus-Geschichte zusammen für die Vorschulkids übernehmen. Die Zeit, die sie dabei füllen sollten, waren 20 Minuten. „Na klar können wir das. Kein Problem!“ OK. Der Sonntagvormittag kam. Und die beiden Teens kamen tollverkleidet als Zachäus und als Baum in den Plenumsraum. Ich war begeistert.

Theaterstück

Zachäus:       „Oh, heute ist Jesus in der Stadt.“
Er geht hinter den Baum.
Zachäus:       „Da ist er. Toll, er möchte mit mir kommen.“
Teenie-Junge verlässt den Raum.
Ende.

Ungelogen. Das Theaterstück war kürzer als eine Minute.

Tja, so kann’s gehen. Da heißt es flexibel sein, reinspringen, loslegen, retten halt. Aber ganz ehrlich, bringt es was, die beiden zusammenzustauchen? Oder „nie wieder“ zu sagen? Nein, denn wie herrlich ist es doch darauf aufzubauen.

Natürlich ist das Ganze mit viel mehr Herzklopfen für dich verbunden, da du nicht weißt, was kommen wird. Und da du ihnen ja auch vertrauen möchtest, ist es auch nicht so angebracht, detailliert wissen zu wollen, was sie denn nun genau machen. Nicht jeder schreibt sich Wort für Wort ein Theaterstück auf oder macht einen minutiösen Ablaufplan.

Und: Sage nie, dass du ein Notprogramm in der Tasche hast. Nicht davor und nicht danach. Egal, ob du ihn gebraucht hast oder nicht. Ich persönlich habe das nie. Ich vertraue drauf, dass es klappt, was die Teens machen und vertraue mir, dass ich spontan retten kann.

Für mich hat das etwas mit ebenbürtigem Behandeln zu tun. Wenn sie das Gefühl haben, dass ich eh etwas vorbereite, werden sie nicht 100% geben. Vertraue ihnen und vertraue dir.

 

Die Stufen der AnleitungVerantwortung abgeben

Diese 4 Stufen sind natürlich der Idealfall. Aber was du auf jeden Fall durch diese Arbeitsweise vermittelst ist, dass sie wirklich das tun dürfen, woran sie Spaß haben.

Durch das Feedbacken

  • förderst du ihre Gaben und forderst sie heraus.
  • lässt du sie sehen, worin sie nicht begabt sind.
  • bringst du ihnen bei, Verantwortung für ihr Tun und Handeln zu übernehmen.
  • lässt du sie nicht allein.

Und genau das ist es, wonach sich Teens sehnen:

Selbst entscheiden dürfen in der Sicherheit, dass ein anderer für sie einsteht. Der andere – das bist du.

Das bedeutet natürlich nicht, dass sie schalten und walten dürfen, wie sie wollen. Verbindlichkeit sollte der Maßstab für euch sein. Du musst dich auf sie verlassen können. Wenn man nicht kann, meldet man sich ab. Das gilt für sie und für dich. Überlegt euch zusammen eine Konsequenz, wenn es nicht so läuft. Verbindlichkeit hat nichts mit Alter zu tun, doch es ist das A und O, damit Zusammenarbeit funktioniert.

Die zusammenfassenden Tipps

  1. Unterfordere nicht. Durch Unterforderung entsteht Null-Bock-Mentalität und dann sagen sie „Tschüss!“
  2. Fordere sie heraus – persönlich, konkret, individuell.
  3. Schaffe ein echtes Team.
  4. Schaffe echte Verantwortung.
  5. Tritt zurück und gib ihnen den Vorrang.
  6. Sei nicht neidisch, wenn sie das andere Level erreichen, sondern erkenne dich in ihnen.
  7. Genieße und sei bereit auch von ihnen zu lernen, denn sie sind diejenigen, die an den Kids nah dran sind.

Ich wünsche dir, dass du erfährst, was für ein Geschenk es ist, wenn Teens durch dich zu Mitarbeitern geformt werden. So lebst du weiter in ihnen.