Irgendwie hat da was nicht hingehauen. Im Januar 2017 haben wir mit einem neuen Konzept im Kindergottesdienst gestartet. Ich fand’s super durchdacht und versprach mir, dass die Gemeinde sicher nun mitbekommt, wie toll die Kindergottesdienste sind und was sich alles verändert und wie er wächst und auch wie die Mitarbeiterschar wächst.
- Die Kindergottesdienste sind toll – natürlich, es geht immer optimierter.
- Es kommen immer mehr Kids.
- Es kommt gutes Elternfeedback.
Doch es kamen nicht die Mitarbeiter, die ich mir gewünscht habe und die brauche ich als Kindergottesdienstleiterin, damit das Konzept funktioniert.
Mein Wunsch-Kindergottesdienstmitarbeiter ist nämlich folgender:
- 20-30-Jährige,
- der Zeit hat,
- keinen Partner,
- keine Kinder hat,
- natürlich super Erfahrung hat im Kinderbereich,
- ein sprühendes Herz für Kinder hat. Und davon sollten sich dann, weil der Kindergottesdienst ja so toll ist (das ist er!) automatisch 3-5 Leute finden.
Nach wie vor bin ich davon überzeugt, wenn es solche Leute in unserer Gemeinde geben würde, dann wären sie bei uns im Kindergottesdienst. Aber sie gibt es nicht. Und wenn es sie gibt, bekommen sie nichts vom Kindergottesdienst mit, also auch nicht, wie toll es da ist. Also können sie auch nicht automatisch zu uns stoßen. Des Weiteren verließen uns jetzt sogar die alten Hasen. (PS: natürlich gibt es auch 15-Jährige oder 60-Jährige die einen hervorragenden Job im Kigo machen)
Selbst Schuld Katrin, kann ich mir jetzt sagen, denn ich vertrete die Meinung: „Arbeite dort mit, wo dein Herz schlägt.“ Und diese Leute, hatten mitgearbeitet, weil ihre Kinder dort sind und sie wollen, dass sie Kindergottesdienst haben, oder weil es ja sonst keiner macht. Ja durchaus mit Herz, aber halt nicht ganz.
Doch es starteten Teens als Mitarbeiter.
Tja, aber unser Konzept in dieser Altersgruppe sah vor:
- Plenum mit Spiel, Musik, Geschichte und danach
- Kleingruppe mit Gespräch, Vertiefung, Spiel dazu, Basteln, je nachdem, was einem liegt.
Wir haben auch die Räume dazu. Doch was ich weiß, ist, dass selbst unsere gestandenen Mitarbeiter es nicht so einfach hatten in ihrer Kleingruppe. Es gibt einfach sehr besondere Kids und junge neue unerfahrene Mitarbeiter in so eine Kleingruppe zu stecken, das würde niemanden glücklich machen. Trotz guten Materials finde ich es verantwortungslos, denn es braucht Schulung, Erfahrung und auch pädagogisches Verständnis, um eine glückliche Kleingruppenzeit zu haben.
Was ich dir sagen möchte:
Ein noch so gutes Konzept funktioniert nicht, wenn es nicht die passenden Mitarbeiter dafür gibt.
Deswegen schaut zuerst auf das:
- WER ist denn bei uns im Team?
- Wen haben wir als Mitarbeiter, um einen für uns passenden Kindergottesdienst zu gestalten?
Ich sage auch gern – Mut zur Lücke. Wenn niemand da ist, der mit den Kindern Musik macht, ihr aber dafür jemand habt, der sich tolle Spiele ausdenken kann, dabei die Kids motiviert und sogar noch das Thema da mit reinflechtet, dann spielt lieber mehr. Es gibt kein richtig und falsch in der Kindergottesdienstgestaltung.
Ich möchte euch in den nächsten Wochen ein Schaubild vorstellen, wo ich gemerkt habe, dass das genau das ist, wie ich meine Arbeit mit Kindern lebe.
Hier in dem Artikel starten wir mit dem „WER“ im Schaubild.
Das ist das, wo wir als erstes schauen müssen: Wen haben wir denn in unserem Team und wie sind die Fähigkeiten, die Vorlieben, bzw. wie wir in unserer christlichen Welt gern sagen: was sind die Gaben.
Für die ganz Neugierigen unter euch hier nun, wie es bei uns im Kindergottesdienst weiter?
- Wir haben nun die Kleingruppenphase in unterschiedlichen Räumen mit den unterschiedlichen Programm punkten gekippt.
- Wir bleiben in EINEM Raum, und jeder Teenie bekommt jeweils auf einem Teppich sitzend eine Kleingruppe. Dort findet das Gespräch statt. Die Teens bekommen von mir vorbereitete Fragen und ich frage sie vorher, ob sie damit klarkommen. Dadurch sind die Kleingruppen kleiner – meist nur 4-6 Kids.
- Sie bekommen immer eine Kreativmöglichkeit von mir mit, um das Gespräch innovativ zu gestalten. Meist greife ich dabei auf Utensilien aus dem Kleingruppengesprächskoffer zurück.
- Diese Zeit geht dann nur 10 Minuten.
- Danach kommen wir wieder zusammen, und es wird nochmal das Thema aufgegriffen. Was habt ihr herausgefunden? Es wird gemeinsam eine Schatzkiste geöffnet, die einen Hinweis dazugibt, wie es nun weitergeht. Gemeinsam wird dann noch etwas gespielt oder gebastelt.
Der Vorteil dabei ist nun, ich habe den Blick auf alle Kids. Unsere besonderen Pappenheimer, tanzen den Teens nicht auf der Nase rum und wenn was ist, bin ich direkt da.
Wichtig finde ich, dass wir danach noch kurz als Mitarbeiter zusammen sitzen. Wie war’s? Was hat funktioniert und was nicht? Warum, hat es nicht funktioniert. Und so habe ich die Möglichkeit, Stück für Stück kleine Impulse zu setzen, dass sie selbst Dinge entdecken und lernen und meine Hoffnung ist, dass wir dann in ein paar Jahren viele 20-30-Jährigen Kindergottesdienstmitarbeiter haben.
Doppeltes PS: Ich finde alle anderen Mitarbeiter, seien es Mamas oder Papas, ältere Leute, Leute im Mittelalter, die im Kindergottesdienst mit dabei sind super! Danke für euer Engagement. Ihr seid genauso wertvoll.
Wir haben bei uns vor 6 Jahren mit dem Konzept Großgruppe und danach Kleingruppe im selben Raum für die 7 bis 11 Jährigen angefangen.
Vor 5 Jahnen startete dann das gleiche Konzept für die 4 bis 6 Jährigen. Da alle vorhandenen Mitarbeiter bei den Älteren waren sind mein Mann und ich als zweier Team jede Woche im Kigo gestartet. Im Laufe der Jahre haben viele Leute als Mitarbeiter mitgemacht. Alle aus unserer Kleingruppe (Hauskreis) haben mal probiert, ob es für sie auch so toll ist wie für uns :). Eltern haben unterstützt, auch 20 bis 30 Jährige, leider bleibt diese Altersgruppe nicht so lang oder verschwindet plötzlich in eine andere Stadt – neue Arbeit, Studienplatz, Freund/Freundin, … Das Team wechselt. Unsere Aufgabe ist es immer wieder neue Leute anzulernen. Mir macht es Freude die Mitarbeiter zu fördern und jeden zu unterstützen Gottes Plan für sein Leben mehr zu entdecken. Auch wenn sie nicht lange in unserem Miarbeiterteam bleiben.
Unsere Kinder treffen sich zu Gottesdienstbe ging in ihren Gruppen. Das hat den Nachteil, dass bei den Erwachsenen gar nicht sichtbar ist, dass 150 Kinder da sind. Daher biete ich (derzeit noch) in unregelmäßigen Abständen, eine Tour durch alle Gruppen an. Dies ist für mich immer eine kostbare Zeit und auch alle die mitgekommen sind sehr begeistert. Einige werden Mitarbeiter.
Aber wie sieht es nun in der Gruppe der 4-6 Jährigen aus, nach 5 Jähren?
Die Anzahl der Kinder ist gestiegen. Derzeit um die 30 Kids pro Sonntag. Die Anzahl der Mitarbeiter ist gestiegen, derzeit ca. 17 Mitarbeiter, welche in festen Teams alle 4 Wochen mitarbeiten.
Die großen Jungs gehen zur Kleingruppe oft in den Flur raus, damit sie richtig toben können und die Mädchen in Ruhe reden und basteln können.
Bei uns hat es nicht funktioniert nach der Kleingruppe nochmal ins Plenum zu finden. Wir verabschieden die Kinder vom Kindergottesdienst aus der Kleingruppe.
Durch diese Konzept muss der Kindergottesdienstmitarbeiter nicht mehr die eierlegende Wollmilchsau sein, denn als Team von 4 Leuten kann man Gaben orientiert arbeiten. Was jedoch wichtig wird sind die Vorbereitungstreffen, eine Woche vorher. Vordergründig wird hier abgesprochen, wer was macht. Aber untergründig, werden die Mitarbeiter motiviert, wir bauen Team, wir geben dem Mitarbeiter das Gefühl du bist uns wichtig und du kannst selber kreativ werden.
Wir haben für dieses Konzept nur wenig deutschsprachiges Material gefunden. Was nehmt ihr?
Ich schreibe jede Woche für unsere Mitarbeiter die Bausteine für den Kindergottesdienst. In einem Team setzen wir uns vorher zusammen und überlegen uns was dran ist und formulieren ungefähr einen Zielgedanken für jeden Sonntag – ein Treffen – eine Reihe. In diesem Team treffen wir usn ungefähr alle 7 Wochen.
Mit den Teens, die mehr Lust auf, was machen wir denn jetzt haben – treffe ich mich und wir spinnen gemeinsam was wir nun zum Thema für Spiele, Puppenstück, was kommt in die Schatztruhe, basteln machen können. Auch welche Lieder passen thematisch.
Verschriftlichen tu ich es dann aber – und lade es bei uns im ONline-internen Bereich hoch. Grund ist einfach, dass ich für uns nichts dementsprechend passendes gefunden habe. Gerade diese Sache – welche drei guten Fragen können es in der Kleingruppe sein. Was kann man dort vielleicht noch machen, was dann wieder für alle relevant ist.
Aber ich surfe viel im Netz und lasse mich inspirieren.