Wenn du im April 2015 das Wort „Kindergottesdienst-Coach“ gegoogelt hättest, dann wären bei google 0 Einträge dazu erschienen. Es gibt Einträge zu Kindergottesdienst oder Kinderkirche. Auch zum Wort Coaching gibt es einiges aber das Wort „Kindergottesdienst-Coach“ gab es nicht.

7Im April habe ich eine Sichtbarkeits-Challenge für Coaches im Internet absolviert (Dank an Christina Emmer auf diesem Wege.). 21 Tage ging es darum, was bin ich als Coach, was will ich als Coach und wen möchte ich erreichen. Und diese 3 Wochen waren ein total einschneidendes Erlebnis für mich. Als ich letztes Jahr meine Zusatzqualifikation als Coach absolviert habe, dachte ich einfach, ich möchte gern Christen coachen. Doch in dieser Challenge ging es darum meinen wirklichen Wunschklienten zu finden. Wer genau soll vor mir stehen? Wo möchte ich als Coach Lösungen anbieten und wo habe ich auch das Wissen und Können und die Erfahrung zu unterstützen und zu coachen? Wo fangen meinen Augen an zu leuchten?

Und dann im Mai wurde es mir klar – es seid ihr – die Kindergottesdienst-Mitarbeiter. Mein Herz schlägt für euch.

Als ich meinem Umfeld davon erzählt habe, gab es genau 2 Reaktionen.

  1. Jo, das genau bist du!
  2. Und was willst du da machen? Wie willst du damit Geld verdienen?

Ganz ehrlich – ich bin nun seit 3 Jahren selbständig und finanziell konnte es nicht schlechter werden. Ich liebe es auf Kinderbibeltage zu fahren und Schulungen in Gemeinden durchzuführen, aber leben davon??? Also war es doch einen Versuch wert ;).

Doch die Frage war, wie kann ich dich als Kindergottesdienst-Mitarbeiter erreichen?

Im Mai stürzte ich mich also in Videotutorials und Blogartikel zum Thema Bloggen, WordPress und Marketing:

  • Wie erstelle ich eine WordPress-Seite? Danke an Jessica Ebert.
  • Wie schreibe ich Blog-Artikel? Klar, kann ich einfach drauf los schreiben, aber was ich da alles auch beachten kann. Große Hilfe war mir dabei der Affenblog.
  • Wie schreibe ich gute Überschriften?
  • Wieviel Wörter sollte ein Artikel haben?
  • Was ist SEO? – Zur Kurzinfo – das ist das, wie man seinen Blog schreiben muss, damit man ihn auch in den Suchmaschinen findet – sprich du ihn findest.
  • Wie kann mirt Facebook, Twitter etc. dabei helfen? Dazu hat Sandra Holtze soviel Gutes geschrieben.
  • Wie funktioniert das denn mit dem Newsletter? Dass du dich eintragen kannst und du dann auch Mails von mir bekommst.
  • Wie funktioniert das mit einer Umfrage?
  • Wer kann meine Artikel Korrektur lesen? (Danke Petra.)
  • Was sind Freebies? (Das sind Sachen, die ich kostenlos erstelle, zum Beispiel ein pdf und dass Menschen dann herunterladen, aber dafür ihre Emailadresse dalassen – und schwupps sind sie in meinem Newsletter. Ja alles Marketing-Taktik. Ich plaudere aus dem Nähkästchen ;).
  • Welche Freebies interessieren Kindergottesdienst-Mitarbeiter?
  • Wie funktioniert ein Online-Kurs? Ich sag euch, technisch war das für mich wirklich herausfordernd.
  • Tja und dann sollte es auch noch gut aussehen :).

Es war ein toller Monat, denn ich liebe es, mich da weiterzubilden und neue Sachen zu lernen. Neue Programm zu erforschen.

Im Juni 2015  ging der „Kindergottesdienst-Coach“ online.

Zuerst hatte ich Bammel, schließlich reicht es ja nicht eine Homepage zu haben, sondern dieser Blog möchte gefüttert werden. Jede Woche einen Artikel schreiben. Manche haben mich gefragt: „Und was willst du da schreiben?“ Doch es läuft von selbst und daran merke ich, wie wichtig du mir bist. Auch nach einem halben Jahr habe ich viele Ideen, was für den Kindergottesdienst – für dich relevant sein kann.

Und das Coole ist: es funktioniert.

Menschen die in Kinderkirche oder Sonntagschule mitarbeiten, finden meine Seite. Sie tragen sich in meinen Newsletter ein. Das war neu für mich. Bisher hatten mich nur Leute bei „Problemen“ bezüglich Arbeit mit Kids in der Gemeinde, angeschrieben, die mich kannten. Doch nun schrieben mir Menschen, aus ganz Deutschland, die mich nicht kannten.

Es ist nach wie vor toll für mich zu sehen, dass Menschen meine Meinung wichtig finden, und ich nach einer Mail oder einem Telefonat das Gefühl habe, ich konnte wirklich etwas dazu beitragen, dass der andere nun klarer sehen kann.

Sei es

  • im Ablauf eines Familiengottesdienst,
  • einer Bewegung für ein Kinderlied,
  • einer Idee, wie man die biblische Geschichte erzählt,
  • die Frage, wie man sich als Team neu aufstellen kann oder
  • zur Disziplin im Kindergottesdienst.

Aus euren Fragen sind die Umfragen entstanden und die Artikel entstanden. Du bist derjenige, der die Artikel bestimmt. Dass das funktioniert fasziniert mich.

Doch nur von Artikel schreiben und den Reaktionen darauf, kann ich nicht leben. Und ganz ehrlich, das ist echt im christlichen Bereich soviel schwieriger.

Kurze Zwischenpredigt:
Wir sind verwöhnt, dass alles ehrenamtlich ist und wir uns einfach so einbringen für Jesus. Und das ist auch ok. Dennoch bin ich der festen Überzeugung, dass, wenn wir Menschen erreichen wollen, professioneller werden müssen und gute Qualität bringen müssen, damit die Menschen überhaupt kommen. Gott hat uns seinen Heiligen Geist gegeben, keine Frage – aber auch Verstand und Gaben, die geschult werden müssen. Es tut mir weh, wie wenig wir oft bereit sind als Gemeinde finanziell zu investieren. Und da geht es nicht nur um mich. Es ist fast selbstverständlich, dass ein Pastor oder Pfarrer angestellt wird, aber im Kinder- und Jugendbereich sieht es immer noch ganz anders aus. Oder auch im künstlerischen Bereich. Es ist traurig, dass Gemeinden oft denken, Musiker müssen nicht bezahlt werden oder wenn dann mit einem Hungerlohn, der echt peinlich ist. Auch wenn wir zur Ehre Gottes arbeiten, müssen wir auch leben.
Flöten unterm WeihnachtsbaumKinder sind das Fundament unserer Gemeinde und wenn Kids nicht gerne kommen, dann wird die gesamte Familie nicht kommen. Kultur (zum Beispiel Theater und Musik) schaffen es, dass Menschen in unsere Gemeinde kommen. Die Zeit der Gitarren-, Flöten- und Blasorchester sind zum Erreichen von Menschen die nicht an Jesus glauben vorbei. Und zum Spaß haben, Gemeinschaft haben, zum Beschafttigen kann das ein super Ort sein. Auch der gemischte oder der Jugendchor reißt Kirchenfremde nicht vom Hocker. Nicht falsch verstehen, es gibt Menschen die das mögen. Wenn in unserer Gemeinde der Männerchor gesungen hat, hab ich das geliebt – aber ich bin nicht das non plus ultra.

Wann sind wir bereit für Qualität zu zahlen?
Wann wird das zur Selbstverständlichkeit?

Im Oktober startete meine erste Onlineschulung „Mit Kindern Bewegungslieder singen“.

Da zeigte sich bei mir, wieviel Gottvertrauen ich habe.
HerbstAm Anfang sagte ich mir, wenn sich 10 Menschen anmelden – wow. Innerlich hörte ich dann: „Komm schon, denk größer.“ Ok, auf 50 habe ich mich dann eingelassen. Und, willst du es wissen? 69 Menschen haben an der Schulung teilgenommen. Wow – wie cool ist das denn. Ich habe viel gelernt in und an der Schulung. Die Schulung kann man stets jederzeit einfach buchen und loslegen. 7 Wochen – Onlinetraining.
Durchgehalten hat ungefähr die Hälfte der Teilnehmer. Es bröckelte am Ende immer mehr und ich habe mich und andere gefragt, woran das liegt.
Ein wichtiger Punkt ist, denke ich, dass der Kurs damals nur ein Euro gekostet hat. Und da bin ich ganz bei mir. Wenn ich etwas nahezu kostenlos bekomme, dann habe ich ja selbst nicht soviel investiert und es fällt mir schwerer dran zu bleiben, mich motiviert zu halten. Wenn ich ordentlich Kohle hingeblättert habe, ist das anders, dann möchte ich auch alles für mein Geld rausholen.
Ich glaube es war gut, den Starter-Kurs so durchzuführen, auch für mich. Aber mir tut es für die Kindergottesdienst-Mitarbeiter leid, die nicht durchgehalten haben, weil ich total von der Schulung überzeugt bin und auch das Feedback von den „Durchhaltern“ super war.

Im November passierte etwas Faszinierendes. Christliche Verlage schickten mir kostenlos Material zu.

Ich hätte das nie gedacht, aber es gibt nun tatsächlich Kooperationen, dass wenn man über meine Seite über diesen Link des Verlages kauft, ich dann 10% für die Arbeit als Kindergottesdienst-Coach bekomme. Und natürlich kann ich nun die verschiedenen Materialen durchgucken und euch empfehlen, was ich gut finde. Ich glaube, die Verlags-Menschen sind gespannt, was ich euch dann in den Artikeln weitergebe.

Ich habe durch die Arbeit als Kindergottesdienst-Coach viele neue Menschen kennengelernt.

Menschen, die ein Herz für die Arbeit mit Kids in der Gemeinde haben und wirklich ein anderes Level erreichen wollen. Ich spüre, wie Gott mich genau an diesen Platz gestellt hat und bin dankbar für die Begabungen die er mir geschenkt hat um genau das zu tun.

kletternVielleicht hast du es ein wenig herausgehört, ich liebe das, was ich tu und ich weiß, Gott wird mich auch finanziell versorgen, er hat es auch die letzten Jahre getan. Aber es ist echt nicht einfach.
Es fällt mir schwer über Geld zu reden, da in unseren Gemeinden und somit auch in meinem Gehirn weiterhin das Wort „ehrenamtlich“ verankert ist. Mir ist es unangenehm darüber zu reden und ich frage mich sehr oft, warum das so ist? Ich wünsche mir für mich persönlich, dass ich davon wegkomme. Dass ich selbstbewusst dazu stehe, dass das was ich tue wertvoll ist und Geld wert ist.
Ich wünsche, mir, dass Gemeinden da auch umdenken. Das würde es mir und vielen anderen Freiberuflern im christlichen Bereich überlebensmöglich machen. Es ist normal, dass wenn du etwas 100% macht und Zeit hast in etwas zu investieren, dass du Profi darin wirst. Das ist doch in jedem Beruf so und wir wollen doch in der Schule, beim Hausbauen, in der Medizin die qualifiziertesten Menschen und bezahlen selbstverständlich dafür.
Ich wünsche mir, dass diese Selbstverständlichkeit auch in die Arbeit für unsere Gemeinden Einzug hält.

Warum?

Damit Jesus auch im neuen Jahr immer mehr verherrlicht werden kann. Und, weil ich wirklich gern von dem, was ich hier tu, finanziell unabhängig leben möchte.

  • Danke, dass du hier dabei warst und weiter bist.
  • Danke, wenn du persönlich Kontakt zu mir gesucht hast.
  • Danke, dass du deinen Kindergottesdienst auf ein anderes Level bringen möchtest.
  • Danke für dein Feedback durch Kommentare oder Anruf oder Email.
  • Danke, wenn du still mitliest.
  • Danke für ein sehr bewegendes Jahr 2015.

Wir lesen und hören uns im neuen Jahr 2016.

 

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